Besser vermeiden im Senegal

Besser vermeiden im Senegal: Der Senegal ist ein faszinierendes Reiseziel, das vor allem durch seine Gastfreundschaft, auch bekannt als „Teranga“, beeindruckt. Dennoch gibt es einige Dinge, die Reisende besser vermeiden sollten, um Missverständnisse zu umgehen und die Reise harmonisch zu gestalten. Hier sind wichtige Tipps, was du besser vermeiden solltest im Senegal:

1. Unpassende Kleidung tragen

Im Senegal, einem mehrheitlich muslimischen Land, wird auf eine angemessene Kleidung besonderer Wert gelegt, besonders in ländlicheren Gebieten und religiösen Stätten. Für Frauen bedeutet das meist, Schultern und Knie möglichst zu bedecken, und für Männer, auf eng anliegende oder knappe Kleidung in der Öffentlichkeit zu verzichten.

Allerdings gibt es Ausnahmen in den touristischen Gegenden wie Hotels oder Stränden. Dort ist es völlig in Ordnung, etwas weniger bedeckend gekleidet zu sein, ohne sich fehl am Platz zu fühlen. Trotzdem sollte man beachten, dass in den urbanen Gebieten wie Dakar oder Saint-Louis weniger bedeckte Kleidung – besonders sehr kurze Röcke, Hotpants oder schulterfreie Oberteile – schnell als unangemessen wahrgenommen werden kann. Das ist vor allem an Orten der Fall, an denen mehr Wert auf traditionelle Kleidung und Bescheidenheit gelegt wird, wie beispielsweise in Märkten oder religiösen Vierteln. Es ist empfehlenswert, einen leichten Schal oder ein Tuch dabei zu haben, um sich bei Bedarf schnell anpassen zu können.

2. Respektlos mit religiösen Symbolen umgehen

Der Senegal ist ein mehrheitlich muslimisches Land, in dem Religion eine große Rolle spielt. Achte darauf, keine Moscheen, religiösen Zeremonien oder betende Menschen zu fotografieren, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen. Unbedachtes Fotografieren wird oft als respektlos wahrgenommen.

3. Nicht spontan Geld auf der Straße spenden

Akte der Wohltätigkeit sind im Senegal hoch angesehen, aber spontane Spenden auf der Straße können knifflig sein. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Kind plötzlich an deiner Seite auftaucht und mit großen Augen nach ein wenig Geld bittet. Hier kann es sinnvoll sein, schon im Vorfeld ein paar kleine Münzen in der Tasche bereitzuhalten, die du beim Vorbeigehen diskret in die Hand des Kindes geben kannst. Die Kinder freuen sich oft sehr und rennen begeistert zurück zu ihren Familien.

Allerdings gibt es Orte – besonders in der Nähe von Märkten oder touristischen Hotspots –, an denen viele Kinder zusammenkommen. Wenn du hier beginnst, Geld zu verteilen, kann die Situation schnell ausufern, und du findest dich von immer mehr Kindern umringt, die ebenfalls nach einer Gabe fragen. Das kann mitunter unangenehm oder überwältigend werden. Um dies zu vermeiden, ist es völlig in Ordnung, höflich, aber bestimmt „nein“ zu sagen. Es darf keine Verpflichtung empfunden werden, jedem zu geben, vor allem nicht in Situationen, die unübersichtlich werden können.

Alternativ kannst du lokale Organisationen unterstützen, die nachhaltige Hilfe leisten und dafür sorgen, dass auch die vulnerabelsten Kinder langfristig profitieren. Diese Art von Unterstützung hat oft einen weiterreichenden, positiven Einfluss.

4. Eile oder Ungeduld zeigen

Die senegalesische Kultur lebt einen entspannten Lebensstil. Zeitpläne sind oft flexibel, und Pünktlichkeit hat nicht den Stellenwert, den man aus Europa kennt. Lautstarkes Beschweren oder Ungeduld wird als unhöflich wahrgenommen. Es lohnt sich, die Gelassenheit anzunehmen und sich davon inspirieren zu lassen.

5. Unangekündigt Menschen fotografieren

Ein weiteres „besser vermeiden im Senegal“ ist das spontane Fotografieren von Einheimischen. Viele Menschen fühlen sich dabei nicht wohl. Vor allem auf Märkten oder in ländlichen Gebieten solltest du immer erst höflich fragen, bevor du ein Bild machst. Die meisten reagieren dann positiv und lassen sich gerne fotografieren.

6. Kritik an Politik oder Religion äußern

Offene Diskussionen über Politik oder Religion sind sensible Themen. Besonders als Außenstehender kann Kritik dazu schnell als unangemessen oder beleidigend wahrgenommen werden. Vermeide es also, diese Themen anzusprechen, es sei denn, dein Gegenüber bringt sie auf höfliche Weise ins Gespräch.

7. Mit der linken Hand geben oder essen

Wie in vielen muslimisch geprägten Ländern gilt die linke Hand im Senegal als unrein. Vermeide es, mit der linken Hand etwas zu reichen, zu empfangen oder zu essen. Es kann ein kleiner Schritt sein, der jedoch großen kulturellen Respekt zeigt.

8. Trinkwasser aus der Leitung konsumieren

Das Leitungswasser im Senegal ist für viele Reisende ungewohnt und kann zu Magenproblemen führen. Es ist sicherer, auf abgefülltes Wasser zurückzugreifen, das in den meisten Gegenden leicht erhältlich ist.

9. Öffentliche Zuneigungsbekundungen zeigen

Was in Europa normal ist, kann im Senegal als unangebracht gelten. Händchenhalten gilt als okay, aber Küsse oder Umarmungen in der Öffentlichkeit sollten besser vermieden werden. Körperliche Nähe wird dort oft als etwas sehr Privates angesehen.

10. Unbedachtes Verhalten bei Einladungen zeigen

Die senegalesische Gastfreundschaft ist legendär. Wenn du zu jemandem nach Hause oder zu einem traditionellen Essen eingeladen wirst, solltest du nur sparsam oder gar nicht ablehnen, was angeboten wird – insbesondere Fleisch. Ein großzügiges Essen gilt als Zeichen von Gastfreundschaft und Wohlstand, daher kann ein Ablehnen schnell als unhöflich gewertet werden.

Besser vermeiden im Senegal – Fazit

Wer sich an diese Tipps hält, wird den Senegal als ein Land erleben, das nicht nur durch seine atemberaubende Natur und Kultur beeindruckt, sondern auch durch seine warmherzigen Menschen. Mit etwas Rücksicht und Respekt steht einem entspannten und bereichernden Aufenthalt im Land der „Teranga“ nichts im Wege!

Afrika ist mehr, als uns die westliche Welt zu verkaufen versucht...

Ich bin Studentin und eine Reisende. Ich durchstreife Afrika, um seine Gesellschaft, Landschaft und Geschichte zu erkunden. Mit meinen Kindergeschichten entführe ich junge Leser in die faszinierende Welt dieses facettenreichen Kontinents. So kann ich sie nicht nur früh für seine Schönheit und Komplexität begeistern, sondern auch tatsächliche Gegebenheiten vermitteln …